„No news is good news“ - den Spruch kennen wir ja alle, trotzdem bin ich persönlich der Meinung, das gute Nachrichten unbedingt verbreitet werden sollte! In meinem Fall möchte ich gerne meine Erfahrungen bezüglich der Headunit-Codierung von meinem F45 berichten – alleine schon für diejenigen, die überhaupt gar keine Ahnung haben wie so etwas gemacht wird, was man dazu benötigt und vor allen Dingen, an wen man sich damit wenden kann.
In meinem Fall ging es um einen F45, den ich gebraucht leider ohne CarPlay und ohne Speedlimit-Info bekommen habe. In diversen Foren habe ich mir dann an gelesen, dass man das Ganze nicht ausschließlich beim Freundlichen nachrüsten lassen kann, sondern dass – insofern die Hardware es hergibt – man die Funktionen auch anderswo freischalten lassen kann. Recherchen in diversen Internetforen und auch bei einschlägigen online-Auktionswebseiten bieten hier eine ganze Menge an Möglichkeiten - allein die schiere Masse und die Unmengen an Hardwarevarianten machen das Ganze etwas unübersichtlich.
Schlussendlich habe ich mich dann dafür entschieden, das Ganze in professionelle Hände zu geben. Einerseits, weil ich Anfängerfehler vermeiden wollte, andererseits auch, weil ich schlicht zu bequem war, mich mit der Materie umfassend zu beschäftigen. Und bei der Suche nach einem Codierer bin ich dann relativ schnell beim User „Waveshaper“ (a.k.a. Tobias) gelandet der sich bereits in diversen Foren durch seine Arbeit einen sehr guten Namen erarbeitet hat und der bereits von vielen Usern extrem positiv bewertet wurde. Die Kontaktaufnahme ging ausgesprochen schnell und problemlos, nach einem ausführlichen Telefonat haben wir festgestellt, daß das in meinem Auto verbaute entrynav2 leider keine Möglichkeit bietet, die Funktionen zu codieren. Dazu braucht es seitens der Hardware nämlich eine Wi-Fi Antenne, und eben diese gab es bei dem verbauten Gerät nicht. Tobias hat mir dann vorgeschlagen, für mich eine gebrauchte Headunit mit Wifi zu besorgen und diese entsprechend meiner Wünsche anzupassen. Dazu muss man wissen, dass selbige Einheit auf die Fahrgestellnummer des Wagens programmiert werden muss, ein einfaches plug and play ist nicht möglich.
Und genauso haben wir das dann gemacht. Das Gerät wurde fertig programmiert zu mir nach Hause geschickt und hätte nur noch eingebaut werden müssen.
Bis… ja bis ich dann plötzlich noch die Erkenntnis hatte, daß DAB+ auch noch eine schöne Option wäre…
Also das Ganze nochmal von vorne: wir waren uns schnell einig daß „wenn schon, denn auch richtig“ der einzige Weg ist und so haben wir die Unit erneut ausgetauscht. Das war mir natürlich ausgesprochen unangenehm (kann man sich ja schließlich auch mal vorher überlegen), Tobias hat’s aber mit sportlich und mit Verve genommen.
Ein paar Worte zum technischen Procedere:
die Dinge, die man selber zu Hause erledigen muss, beschränken sich im Prinzip darauf, die Headunit seines Fahrzeugs aus- und das neue Gerät entsprechend einbauen. In meinem Fall (BMW active tourer) haben mir zwei Videos dabei sehr geholfen: das Erste zeigt, wie man die Verkleidungen ab- und das Gerät ausbaut, (online suchen nach BMW F45 Headunit removal) das zweite Video zeigt, wie man die vier verschiedenen Steckersysteme auf der Rückseite des Gerätes löst. (Online suchen nach „BMW Head Unit Plugs: How To Easily Connect And Disconnect“ ) .Ich kann nur sagen, ohne dieses Video hätte ich wahrscheinlich diverse Stecker abgebrochen, denn offensichtlich ist die Demontage auf keinen Fall! Nach Studium der beiden Videos braucht es aber keine 10 Minuten und der Wechsel ist passiert.
Anschließend wird codiert. Dazu benötigt man einen Laptop idealerweise mit Windows unser Versuch mit MACbook und Parallels scheiterte) und und einer installierten Version von „Teamviewer“ (kostenloses Tool für den Fernzugriff auf einen Computer), ein ENET-KAbel um das Fahrzeug mit dem Laptop zu verbinden (eine Seite an die OBD Schnittstelle des Autos, in meinem Falle im Fußraum auf der Fahrerseite, andere Seite in den LAN-Anschluss des Laptops.)
Schließlich braucht es dann eine drahtlose Internetverbindung, damit Tobias über das Internet auf den Laptop und damit das Fahrzeug zugreifen kann. Der Hotspot meines iPhones mit halbwegs gutem Empfang hat dazu ausgereicht und am Ende lag der Datenverbrauch bei etwa 600MB - also keinen katastrophalen Größenordnungen.
Der Rest lief dann relativ unproblematisch ab: wir haben übers Telefon gesprochen während Tobias die Codierungen vorgenommen hat, kurze Zeit später hatte ich sämtliche Funktionen wie gewünscht verfügbar.
Tobias Langmut und Geduld ist es zu verdanken, dass das nun verbaute Gerät auch über digitalen Radioempfang verfügt. Tobias hat sich in seiner Freizeit (sonntags, abends, in den Mittagspausen) mit Hingabe und Expertise dem Job angenommen, so dass ich nun rundum zufrieden mit dem Ergebnis und vor allem auch mit der sehr vertrauensvollen Zusammenarbeit bin.
Ein toller Kontakt, den ich hier wärmstens empfehlen möchte.
Und ja, es ist ein rein subjektiver Erfahrungsbericht, und nein, es ist nicht das verkündete Evangelium - aber es mag dem Einen oder Anderen vielleicht ein bißchen Orientierung geben.