Beiträge von Dannius

    Wo Licht ist , ist leider auch Schatten:


    Der 225eX ist derzeit der einzige BMW Plug-in welcher nur Euro 6d Temp hat, alle anderen haben schon die 6d.

    Inzwischen wird er als 6d (ohne "temp") verkauft. Ich habe einen mit Baumonat 11/2020 und der neuen TSN DCZ, laut COC und Zulassungspapieren entspricht er der neuen Norm Euro 6d (Baumusterzulassung aus dem Monat September 2020 laut Papieren).

    Im 225xe schwappt der Sprit ja ewig ungenutzt im Tank hin und her, weil der Elektrobetrieb sehr weit überwiegt. Da hoffe ich, dass die Zusätze im Superplus das Benzin etwas langzeitstabiler machen, zumindest beschwören das die Kollegen aus dem Oldtimer-Lager als gut für lange Standzeiten.

    Superbenzin, egal welcher Machart, altert rasch: Angeblich bereits nach 14 Tagen, wenn völlig "ungenutzt". Ich kenne das von meinem Boot, das mit Superbenzin fährt: Wenn man nach einem Winterlager (ca. Oktober bis Ostern) losfahren möchte und keinen Bezinstabilisator in den Tank gegeben hatte, fährt er schlicht nicht mehr rund und geht dauernd aus. Der Grund: Wasser wird gebunden. Ich habe einen Wasserabscheider in der Benzinleitung, und der ist dann sehr rasch gefüllt. Den Benzinstabilisator (ich kenne nur den von Liqui Moly) erhält man in jedem Baumarkt mit Bootszubehörabteilung, der ist aber wirklich schweineteuer. Der von mir beschriebene Effekt tritt unabhängig davon ein, ob man E5 oder E10 oder "Superplus" tankt.


    Was ich mir allerdings vorstellen kann - das ist aber Spekulation - ist, dass BMW genau deshalb die Luftzufuhr zum Tank drosselt. Man muss ja (zumindest beim Benzin-Hybrid) vor dem Tanken eine Taste drücken, womit erst einmal ein Druckausgleich durch Tankentlüftung geschaffen wird und erst dann die Tankklappe freigegeben ist.

    (Teil 2)

    • Einparkassistent: Der funktioniert vorbildlich. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen oder zu beschreiben; er parkt eben ein. Vorwärts- und Rückwärtsgang muss man noch selber einlegen, und bremsen auch.
    • Übersichtlichkeit: Ich weiß nicht, wieso alle darüber schimpfen, dass der Wagen so unübersichtlich sei. Mit der A-Säule habe ich, weil sie geteilt ist, keinerlei Problem. Nach hinten ist die Sicht (wie bei allen Autos dieser Machart) natürlich mau. Eine Rückfahrkamera halte ich für ein "Muss".
    • Interieur: Gut verarbeitet, hochwertige Materialien, obwohl ich da nicht hineininvestiert hatte. Der Wagen roch nicht penetrant nach Neuwagen wie andere Fabrikate. Ein Lichtpaket für 400 Euro benötigt man wirklich nicht. Im Modell "Advantage" war das "Ablagenpaket" inklusive. Man hat da eben so eine Mittelarmlehne mit zwei "Decks" zum Ablegen, wie viele andere Autos auch.
    • Displays und Anzeigen: Das Display hinter dem Lenkrad zeigt vielfarbig alles, wirklich alles, an, was man wissen möchte, inklusive einer sehr übersichtlichen und informativen Mini-Karte des nächsten Punkts, an dem man abbiegen muss. Zugleich lenkt das Display nicht ab. Die "Show-Displays" neuerer Generation zeigen auch nicht mehr (ich hatte mehrere Wagen mit solchen Displays gefahren). Ich hatte das Wide-Screen-Display hinzugebucht, was sich als richtige Entscheidung erwiesen hatte. So ist es über die "Split Screen"-Funktion möglich, links die Navigationskarte und rechts die gerade abgespielten Medien anzeigen zu lassen. Auch ansonsten ist das Display überzeugend, hat gute Farben und ist detailreich.
    • Konnektivität: Der einzige deutliche Kritikpunkt ist die Konnektivität. Nach heutigem Stand wenig überzeugend. Was ich im Auto benötige sind eine Navigation, ein Streamingdienst und die Möglichkeit, auf ein- und ausgehende Nachrichten zu reagieren. Und ein Apple-Telefon habe ich nicht. Android Auto wird nicht unterstützt (und ich finde Android Auto übrigens gar nicht so überzeugend). Also: Navigation? Die eigene Navigation des BMW ist gut, Google Maps kann aber nicht genutzt werden. Eingehende Nachrichten? Natürlich kann man eingehende Anrufe annehmen, das Kontaktverzeichnis des Handys nutzen, usw. Aber was ist mit WhatsApp? Nichts ist mit WhatsApp. Streaming: Ja, mit Bluetooth geht alles, man kann auch in der gerade abspielenden Playlist hin- und herschalten. Mit einer Überbrückungs-App geht das auch "hübscher" mit Albumcovern mit Deezer, das ebenfalls nicht nativ unterstützt wird. Spotify? Geht - man kann sogar Playlists auswählen und so weiter, wenn man nicht die letzte Version, sondern eine frühere aus Juli 2020 nimmt und die Updates auf dem Handy ausschaltet. Wenn mir hier mal jemand wirklich funktionierende Tipps geben kann (außer "kauf Dir ein iPhone"), wäre ich dankbar. Und nein, lineares Streaming mit Vor und Zurück über Bluetooth reicht mir nicht. Ganz das Gegenteil ist hingegen die Konnektivität, wenn es um Technisches geht: Man kann das Auto per Handy-App öffnen und schließen, den Status ansehen, ferngesteuert die Heizung einschalten, den Ladestatus überprüfen usw. Das Ganze lässt sich sogar mit Alexa und "IFTTT" koppeln. Man kann also mondän im Wohnzimme "Alexa, schließe den BMW ab" oder "Alexa, heize den BMW auf 24 Grad vor" rufen oder über IFTTT programmieren, dass der BMW zu heizen anfängt, wenn man morgens zwischen 7:30 Uhr und 9:00 Uhr das (smarte) Badezimmerlicht einschaltet.
    • Klang und Fahrgeräusch: Der Klang der Soundanlage ist mit Hifi-Ausstattung gut. Nicht phänomenal (dazu muss man wohl doch die "Harman Kardon"-Ausstattung wählen) aber gut. Tiefen, Bässe - man hört alles durch. Und dies hängt natürlich eng mit dem Fahrgeräusch zusammen: Der BMW ist nicht laut. Auch bei 140 oder 160 km/h kann man sich im Auto unterhalten, ohne rufen zu müssen. Die Musikanlage kann bei diesen Geschwindigkeiten noch bei Zimmerlautstärke spielen. Ich hatte viele Autos gefahren, bei denen dies nicht der Fall war. Er ist nicht ganz so leise wie einige Autos, bei denen man den Beifahrern sagt "wir fahren übrigens gerade 190", und sie staunen nur. Ich bin andererseits auch - relativ neue - Autos gefahren, die bei 160 km/h deutlich vibrieren. Dies ist beim Active Tourer überhaupt nicht der Fall.

    Bilder gibt es in der Galerie zu sehen.


    Die Ausstattung steht in der Signatur. Über Feedback oder Rückfragen freue ich mich.


    Beste Grüße

    Dannius

    Hallo und guten Abend,


    gestern hatte ich meinen neuen 225xe Active Tourer (Ausstattungsdetails siehe unten) vom Händler abgeholt und ihn dann ca. 580 Kilometer nach Hause gefahren. Gern schildere ich meine ersten Eindrücke:

    • Fahrgefühl: Auf der langen Strecke fing das Auto zu keinem Zeitpunkt an, mich zu nerven. Der Verkehr, zumeist auf der Autobahn, war relativ dicht, nur mit einigen "Lichtblicken". Entsprechend dem Ratschlag in der Anleitung fuhr ich diese erste Strecke nicht schneller als mit 160 km/h. Das Fahrwerk war recht straff, dabei aber nicht unkomfortabel mit "Buckelpistengefühl" - es kam also weder dieses Gefühl auf, in einem "dicken Schiff" zu fahren, noch ruckelte es zu sehr. Die über 200 PS kann man übrigens auch tatsächlich "abrufen", wenn man die Fahrmodi entsprechend einstellt.
    • Sitzkomfort: Ich hatte Sportsitze bestellt. Die sind wirklich gut - und zwar auch frauentauglich! Ich schreibe das deshalb, weil einige Sportsitze der Konkurrenz auf eher wuchtige Männer ausgelegt sind. Fährt eine Frau solch ein Auto, kann es geschehen, dass ihr Oberkörper dennoch keinen Halt findet, sondern sie im Sitz herumrutscht und sich darüber ärgert. Bei den Sportsitzen im BMW ist die Weite der Seiten-"Ohren" elektrisch verstellbar. Eine Lordosenstütze benötigt man mit diesen Sitzen übrigens nach meinem Empfinden nicht. In Autos habe ich persönlich bei längeren Fahrten eher keine Probleme mit dem unteren Rücken, sondern am Nacken. In den BMW-Sportsitzen hatte ich diese Probleme nicht. Dazu trägt auch - jenseits der Sitze - bei, dass sich das Lenkrad sehr gut anpassen lässt (verstellbar in alle sechs Richtungen).
    • Fahrmodi: Ich war erstaunt, wie viel die Fahrmodi ausmachen. Ich hatte das Gefühl, drei verschiedene Autos zu fahren ("Sport" - "Comfort" - "Eco Pro"). Der Modus "Eco Pro", den ich für die lange Autobahnstrecke zusammen mit "Auto e-drive" wählte, war alles andere als sportlich, aber sehr effizient und für eine Autobahnfahrt auch sehr komfortabel. In der Stadt ist das doch eher etwas "schleichig" - nichts für nervöse Momente.
    • Elektrisch: Wenn man ein Streckenziel ins Navi eingibt, teilt die Elektronik die Strecke in rein elektrische und gemischte Fahrtanteile auf. Ein wenig bleibt die Unterstützung des Elektromotors während der Fahrt erhalten. Die Rekuperation beim Bremsen und bei Bergabfahrten bringen gelegentlich 1 bis 2 km auf der Anzeige für die elektrische Reichweite "neu" ein. Alles in allem lag der Verbrauch bei zügigem Tempo und dichtem Verkehr mit dem einen oder anderen Stau (ca. 100 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit; Tempomat-Einstellung auf 140 km/h, gelegentlich 160 km/h) sowie durch-bullernder Heizung (wir sind Frostbeulen) bei Außentemperaturen von ca. 2-5 Grad Celsius bei 5,6 Litern Benzin und 5,4 kWh auf 100 km. Da kann man sich nicht beschweren. Heute bin ich zudem ca. 20 Kilometer Kurzstrecken in der Stadt gefahren. Ein Mode-2-Ladekabel für öffentliche Säulen ist übrigens mitgeliefert.
    • Statistik Elektro: Von inzwischen 598 gefahrenen Kilometern ist das Auto laut "Remote"-Webseite 71,7 Kilometer rein elektrisch gefahren. Damit habe ich 18,9 Liter Kraftstoff gespart. Meine Stromkosten bisher: 4,96 Euro an öffentlichen Ladesäulen (ich habe keine zu Hause).
    • Achtung, unpraktische Werkseinstellung! "Ab Werk" ist die Ladung auf "minimal" eingestellt. Das wusste der Händler offenbar auch nicht, der den Wagen stundenlang an der Ladung hatte und ihn mir mit nur ca. 70% Ladung übergeben hatte.
    • Reichweite: Nach Volladung werden mir 42 Kilometer angezeigt; wie gesagt lasse ich die Heizung aber voll laufen.
    • Das Navi selbst: Obwohl es das "kleine Navi" ist, ist es mit dem zugebuchten "Real Time Traffic Information" absolute Spitze. Es lädt übrigens Kartenupdates für Deutschland "over the air" (und meldete sich hierzu nach ca. 100 km Fahrt nach Inbetriebnahme); nur wenn man für ganz Europa die neueste Version haben möchte, benötigt man noch USB. Die Verkehrsinformationen waren absolut aktuell, und die geschätzte Ankunftszeit stimmte, nachdem sich die Staus vor uns aufgelöst hatten, auf die Minute.
    • Fahrassistenz: Wirklich beeindruckend. Deutlich besser als die Konkurrenz. Da es sich um eine rein kamera-, nicht radarbasierte Fahrassistenz handelt und kein Spurhalteassistent mit Lenkeingriff dabei ist, hatte ich zunächst eine Komforteinbuße gegenüber den assistierten Autos befürchtet, die ich gelegentlich gemietet hatte. Ganz im Gegenteil! Es ist erstaunlich, was das System erkennt, und worauf es reagiert (es kann gut sein, dass die Software gegenüber den 2017er Modellen verbessert worden ist). Es ist erholsam, keinen ruppigen "Mitlenker" zu haben, der einen zum Beispiel mal auf den Pannenstreifen fahren lassen will (Ford) oder einen Assistenten, der zwar lenkt, einen aber dauernd anklingelt, wenn man nicht mitlenkt, dann aber fast mit vollem Karacho eine Baustellenabsperrung durchfahren möchte (Audi). Der BMW ist präsent und funktioniert. Auf der Autobahn hat der Abstandstempomat jedes (!) Auto rechtzeitig erkannt und auch auf "Spurwechselidioten" stets rechtzeitig reagiert. Der Effekt, dass bei einer Fahrt auf der mittleren Spur in einer Linkskurve die LKWs auf der rechten Spur berücksichtigt werden, ist wirklich minimal und führt nach einer Geschwindigkeitsverringerung von ca 1-2 km/h sofort zu einer Selbstkorrektur - es sei denn, der LKW schlingert auf seiner Spur herum, dann hält der BMW eine respektvolle Distanz. Manchmal hatte ich daher das Gefühl, das Assistenzsystem denkt wirklich mit. Im Stau ist der Stauassistenz wirklich hilfreich und lenkt dann auch aktiv mit. Es trifft auch nicht zu, dass man bei Verwendung des Stauasssistenten keine Rettungsgasse bilden kann: Nach einer sanften Lenkbewegung nach links blieb der Assistenz auch links. Die Maximalgeschwindigkeit von 140 km/h stört auch zumindest im dichten Verkehr nicht wirklich (außerhalb Deutschlands fährt eh niemand schneller): Wenn man mit dieser eingestellten Geschwindigkeit fährt, überholt man dennoch sehr viele Langsamfahrer bzw, landet hinter ihnen. Was ich auch mochte: Wenn ich zum Spurwechsel ansetzte, um einen Langsamfahrer vor mir zu überholen, und hierfür blinkte, beschleunigte der BMW trotz auf der "alten Spur" vorausfahrendem Fahrzeug bereits am Anfang des Spurwechsels, wenn der Abstand zum Vorausfahrer auf der "alten" Spur nicht sehr gering war. Ich hatte den Eindruck, das Assistenzsystem beginnt dann, sich bereits an der Verkehrslage auf der neuen Spur zu orientieren, so wie es ein menschlicher Fahrer ja eben auch macht. Eines kann das System aber nicht: Wenn ein "Einäugiger" mit kaputtem Rücklicht vor einem fährt, der zudem dunkel lackiert ist, wird er vom System anscheinend nicht erkannt. Übrigens funktioniert der Abstandstempomat auch in der Stadt super. Man muss nur 50 km/h einstellen, lenken und vor roten Ampeln halten und natürlich beim Abbiegen Radfahrer und Fußgänger durchlassen, den Rest macht der BMW. Ich weiß allerdings nicht, wie er mit Fahrradfahrern und diesen Mopeds umgeht, das muss ich noch sehen - wegen meiner Erfahrung mit dem "Einäugigen" werde ich da vorsichtig sein.

    (Teil 2 folgt)

    Hallo und guten Abend,


    nachdem ich mich hier (Link) bereits vorgestellt hatte und auch beschrieben habe, welchen 225xe ich bestellt habe und weshalb, gibt es nun Neuigkeiten, die vielleicht einige interessieren werden:


    • Der 225xe ist zwei Wochen vor dem ganz ursprünglich avisierten Termin fertiggestellt worden. Der "Freundliche" hatte mich darauf aufmerksam gemacht und wollte die Details der Zulassung besprechen.
    • Händler sperrt sich mit "Fake News" gegen Online-Zulassung: Ich beharrte - ab einem bestimmten Punkt selbst auch nicht absolut freundlich - darauf, den Wagen online zuzulassen. Der Grund: In Berlin ist es derzeit schwierig, Termine bei der Zulassungsstelle zu erhalten. Als Privatperson erhält man erst Termine im Januar oder Februar. Auch professionelle Zulassungsdienste benötigen zwei bis drei Wochen, bis sie die Unterlagen abgeben können. Geradezu flehentlich bittet das Berliner "Landesamt für Bevölkerungs- und Ordnungsangelegenheiten" darum, Zulassungssachen nur online zu erledigen. Ich kenne ein wenig die Verhältnisse bei den zentralen Behörden und Bürgerämtern: Die Verzögerungen sind zu einem guten Teil auf die "Kundschaft" zurückzuführen, die auf Vorrat Termine bucht und nicht wahrnimmt oder kommt und die Hälfte der Unterlagen nicht dabei hat, usw. Die Mitarbeiter sind dennoch irgendweshalb noch motiviert und stets erstaunlich freundlich.

      Gut, jedenfalls hatte sich der "Freundliche" mit Händen und Füßen dagegen wehren wollen, dass ich das Online-Verfahren nutze. Ich würde nur den freigelegten Code auf der ZB Teil II (Fahrzeugbrief) benötigen. Ich erhielt eine Droh-Mail: In Hamburg habe eine Online-Zulassung nicht funktioniert. Die Hamburger Behörde habe die Auskunft erteilt, dass die Online-Abwicklung in keiner einzigen deutschen Behörde funktioniere. Wenn der Brief durch Freilegen des Codes entwertet sei, benötige man einen neuen Brief von BMW, was zu einigen Wochen Verzögerung und erheblichen Mehrkosten führe, die man mir dann belaste.

      Ich beharrte auf der Durchführung des Online-Verfahrens mit einer Mail, in der ich angab, dass mir amtliche Auskünfte zum Verfahren vorlägen und die einzigen Hindernisse bei der Online-Zulassung von BMW-Fahrzeugen in der Vergangenheit nach Berichten darauf beruht hatte, dass BMW entgegen seiner zwingenden rechtlichen Verpflichtung Fahrzeugdaten nicht an die Datenbank des Kraftfahrtbundesamt gemeldet habe.

      Online-Zulassung funktioniert einwandfrei und sehr schnell: Daraufhin übermittelte mir der "Freundliche" einen Scan der Unterlagen einschließlich freigelegtem Code. Die Zulassung war dann so einfach wie eine Amazon-Bestellung. Mit der eVB, meinen eigenen Daten, meinem gescannten Personalausweis (habe ich als PDF hochgeladen; jpg geht auch), einem PDF-Zusatzblatt (zur Beantragung des E-Kennzeichens), dem bereits reservierten Wunschkennzeichen plus Wunschkennzeichen-PIN, der FIN und natürlich dem freigelegten Code plus der Seriennummer der ZB Teil II sowie meinen Bankdaten konnte ich das Auto sofort (!) zulassen. Von der Existenz des Fahrzeugs und der Richtigkeit der eVB bis hin zu Steuerrückständen wird alles live online geprüft. Die neuen Papiere und Siegelmarken werden mir dann per Postzustellungsurkunde übersandt, wahrscheinlich, nachdem sich jemand "per Hand" auch noch einmal den Ausweis-Scan angeschaut hat. Eine Nutzung der elektronischen Funktion des elektronischen Personalausweises verlangt Berlin nicht (sie haben die Meldedaten aller Berliner ohnehin in der Behörde vorliegen - denn das LABO ist auch Meldebehörde). Die Gebührenzahlung erfolgt per Giropay oder Kreditkarte.

      Da frage ich mich, weshalb sich ein Händler so sehr und mit offenbar unzutreffenden Behauptungen und Drohungen gegen die Online-Zulassung sperrt. Meine Theorie: Denen geht ein Zusatzgeschäft verloren. Sie nutzen irgendwelche "bundesweit tätigen" Anmeldedienste, die 40 bis 50 Euro für den "Zulassungsservice" nehmen, und berechnen dann ihren Kunden irgendetwas in der Dimension von 160 Euro. Auch die Schildermacher in ihren Buden vor den Kfz-Ämtern gehen leer aus, weil man sich die Kennzeichen dann auch online für 5 Euro bestellen kann, statt 20 Euro an der Bude zu zahlen. Wenn sich erst einmal herumspricht, dass man mit der Online-Zulassung nicht nur sofort zum Zuge kommt, sondern das Ganze auch noch billiger und schneller geht und zudem der Personalausweis nicht auch noch (halblegal) tagelang bei irgendeinem "Zulassungsdienst" herumschwirrt, geht dieses Geschäft verloren.

      Ich werde zu dem Händler dazu nichts mehr sagen, merke mir das aber sicherlich sehr gut.
    • Neue TSN des Active Tourer 225xe: Zu meinem Erstaunen steht in den Papieren zu dem Active Tourer 225xe eine Typschlüsselnummer, die noch in keinem Verzeichnis auftaucht: DCZ. Laut COC wurde die Typgenehmigung für meinen Wagen am 14. September 2020 erteilt - das wird der Grund sein. Das letzte Gesamtverzeichnis beim KBA stammt vom August 2020. Offenbar gab es also Veränderungen gegenüber den bisherigen Modellen. Möglicherweise betreffen die den Motor; die im COC ausgewiesene Abgasnorm lautet "Euro 6 AP", und der Code "AP" steht laut Wikipedia für die allerneueste Norm Euro 6d-ISC-FCM.

    Sobald die Papiere da sind und Zeit habe, werde ich den Wagen abholen und weiter berichten. Über ein wenig Feedback und Meinungen vor allem zu dem Verhalten des Händlers hinsichtlich der Online-Zulassung (stimmen meine Verschwörungstheorien?) würde ich mich freuen.

    In einem BMW-Prospekt habe ich gelesen, dass das E-Kennzeichen in Kombination mit Runflat-Reifen nicht zugeteilt werden könnte.


    Das scheint aber jede Zulassungsstelle anders zu beurteilen.

    Die kommen doch bei der Zulassung nicht raus und schauen sich die Reifen an - erst Recht nicht bei einem Online-Antrag (hier in Berlin z.B. durchaus zu empfehlen, weil man für einen Vorort-Termin bis zu sechs Wochen warten darf, wenn denen das System mal wieder zusammenbricht, Corona und Urlaubszeit zusammentreffen). Der 225xe steht aktuell auf der BAFA-Liste, also auch in der Datenbank als E-Kennzeichen-geeignet.