Er hätte sich darum extra ein Ladegerät für ca 1000 Euro zugelegt.
So kann man natürlich den Leuten Angst einjagen. Und gleichzeitig auf Kundenfang gehen.
Das ganze Theater wird meines Erachtens vollkommen überbewertet. Die VRLAs (also AGMs) wurden entwickelt, um eine höhere Zyklenfestigkeit sicherzustellen. Wo normale Nassbatterien bei guter Behandlung ca. 600 Vollzyklen schaffen, kann eine AGM 1200 Zyklenschaffen. Das ist nötig, um die höhere Belastung bei Fahrzeugen mit Start/Stop zu bewältigen. All die Berichte erwecken den Eindruck, AGMs wären empfindlicher, als herkömmliche Batterien. Genau das Gegenteil ist der Fall. Und ich liefere den Nachweis durch empirische Ermittlung. Ich lade seit 2012 OHNE intelligentes Ladegerät; nur mit Schaltwandler CC/CV (also letztendlich I/U); mittlerweile direkt aus der DC-Insel. Wenn der Ladestrom ca. 1 Ampere unterschreitet, schalte ich ab; verzichte also sogar auf den FLOAT-Modus. So komme ich auf einen SOC von 93 - 96%. Den Rest macht das intelligente Batterie-Management des Fahrzeugs, auch wenn der Artikel "Ladetechnik für AGM Batterien (bsabatteries.de) was Anderes sagt.
Jeder, der sich ein intelligentes Ladegerät gekauft hat, macht schon mal nichts falsch.
Viel entscheidender für die Lebensdauer ist jedoch die DOD. Nein nicht das amerikanische Militär, sondern die Depth of Discharge. Also der fachliche Ausdruck für das, was andere hier schon angeführt haben. Wie gut oder schlecht wird die Batterie im Täglichen Umgang behandelt? Wie tief wird sie entladen? Bei welchen Temperaturen?
Das sind die entscheidenden Kriterien. Laden mit dem Ladegerät ist ja quasi eine Sonderbehandlung und findet nur alle paar hundert Teil-Zyklen statt!
Beispiel aus der Praxis:
Mein E90 hatte diesen Winter einen unbemerkten Kurzschluss in der Kraftstofffilter-Heizung. Eines schönen Tages machte das Fahrzeug keinen Muckser mehr. Batterie natürlich bei 0,0V; vermutlich über mehrere Tage. Eine herkömmliche hätte ich gleich in die Tonne treten können. Die AGM hat sich jedoch wieder laden lassen, ohne Spezial-Programm oder Reconditioning. Einfach nur mit anfänglich 10 Amp aus der DC-Insel. Von den ursprünglichen 92Ah sind zwar nur noch 81Ah übrig geblieben, aber die AGM verrichtet wieder anstandslos ihren Dienst.
Zu deiner Frage, ob eine Batterie mit höherer Kapazität eingebaut werden kann:
Ja, natürlich in gewissen Grenzen (Einbaumaße, Leistung des Generators).
Und nicht zu vergessen:
Hinweise IBS.pdf
Man beachte den Punkt
"Beim Einbau einer Batterie mit anderer Kapazität das Car Access
System (CAS) neu codieren."
Ansonsten schau mal hier, was in newTIS.info stehen würde zum Thema Batterie-Entladung:
Testmodul Energie-Diagnose.pdf
Gruß
Mike