Ich sehe das Ganze weniger dramatisch, als es aktuell in verschiedenen Foren diskutiert wird.
Klar hätte ich OS9 gerne mitgenommen, neuer ist immer cooler, außerdem bin ich bei sowas totaler Nerd. Dass es wohl nix wird, finde ich schade, kann ich aber locker verkraften. OS8 ist im Vergleich zum Vorgängermodell ein Quantensprung und macht mir immer noch (und wohl auch noch eine ganze Weile) große Freude mit dem breiten Display und den tollen Möglichkeiten.
Die allgemeine Kritik an der Klimasteuerung unter OS8 kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn überhaupt, hätte ich gerne wieder mechanische Schalter statt dem Digital-Gedöns. Aber ich fahre aktuell dienstlich für ein paar Tage einen neuen Tourneo mit der VW Basis, wenn es um eine total und massiv verkorkste Benutzerführung geht, empfehle ich das gerne als abschreckendes Beispiel. Selbst nach drei Tagen rätsele ich immer noch, wie ich z.B. die Lüfterstärke im zigsten Untermenü auf dem Touchscreen einstelle – zum fürchten! Dagegen ist OS8 Goldstandard. Bin froh, wenn das Ford-Ding vom Hof ist, obwohl er sonst echt ok ist. Absolutes Negativ-Beispiel, wie das "User-Interface" ein ansonsten recht gutes Auto vermurksen kann.
Und nicht vergessen: Wenn ich heute einen neuen 8er bekomme, hat der immer noch das alte System an Bord, kostet aber ein Häusl mehr. Was sollen dann erst die 8er-Kunden sagen?
Was ich mir wünschen würde, ist eine umfangreiche Individualisierung des Instrumentendisplays, das mir wirklich nicht gefällt. Ob da OS9 Abhilfe bringt, bleibt abzuwarten. Falls ja, ärgere ich mich halt ein bisschen und hake es dann ab.
Was ich garantiert nicht vermissen werde ist eine App-Store-Integration. Ich will in dem Auto nicht über das Display daddeln, alle mir spezifisch zum Autofahren wichtigen individuellen Apps hab ich über Carplay und zum Video gucken im Stau zupf ich halt das iPad aus dem Handgepäck. Die beiden letzten "Geschenk-Videos" zu Weihnachten und Neujahr, die mir im Auto über OS8 ausgespielt wurden, fand ich maximal bizarr, aber da bin ich wohl nicht die Zielgruppe.
Und nicht zuletzt, um den langen Text zu beenden: Jeder, der sich ein neues Auto kauft, weiß genau: Spätestens zur Modellpflege nach maximal drei Jahren ist es eben nicht mehr wirklich up to date.