218iA oder 225xe

  • Hallo, mein Name ist Hans, ich lebe in Ungarn nahe der österreichischen Grenze und interessiere mich für den F45.


    Ich habe zwei Modelle in der Auswahl, den 218i Automatik und den 225xe.


    Beim 218i ist mir soweit alles klar, zum 225xe, den ich leicht favorisieren würde, hätte ich einige Fragen.


    Da ich eine eigene Garage habe und relativ wenig unterwegs bin (ist natürlich coronabedingt, aber Rekorde würde ich wohl auch nach einem allfälligen Ende der Pandemie keine aufstellen), könnte ich wohl an ca. 300 Tagen im Jahr elektrisch fahren.


    Jetzt ist die Frage, ob ich einen 225xe ohne Probleme auch an der ganz normalen Steckdose in der Garage laden könnte (man hört immer wieder, dass die Kabel heiß werden und im schlimmsten Fall sogar die Elektronik des Fahrzeuges leiden kann).

    Mir würde die niedrigst mögliche Ladeleistung bei Weitem reichen (siehe voriger Absatz).

    Eine Wallbox ist hier relativ teuer und wenn man dann womöglich die halbe Garage aufstemmen müsste, dann lasse ich es lieber.


    Dann würde mich noch interessieren, ob und wenn ja, wie oft, man auf einer längeren Strecke (z.B. in den Urlaub - so 500 - 600 Kilometer - die Batterie aufladen sollte (es ist mir klar, dass es auch ohne geht, aber das ist wohl nicht im Sinne des Erfinders). Mehr als ca. Tacho 140 würde ich nicht fahren.


    Kann man den 225xe auch an öffentlichen Ladestationen aufladen und hat er serienmäßig ein dafür geeignetes Kabel dabei?

  • Hallo Hans,


    dann antworte ich Dir Mal auf Deine viele Fragen :)


    Den 225xe kann man sehr gut an einer Haushaltssteckdose laden. Ich mache das auch. Und das sogar mit 10A an einem Verlängerungskabel.

    Wenn die Stromzuführung halbwegs aktueller Stand ist, geht das unproblematisch. Natürlich muss man das Kabel und die Steckdose im Auge behalten!

    Lies mal hier im Forum, da gibt es etliche Beiträge u.a. auch von mir ;)


    Unterwegs aufladen macht aus meiner Sicht keinen Sinn, weil einerseits der 225xe nicht schnellladen kann und andererseits Du ein etwas anderes Kabel brauchst.


    An öffentlichen Ladestationen kannst Du aufladen, aber hier sind die Zugangsvoraussetzungen (anderes Kabel+Mitgliedschaft) und die recht lange Ladedauer von mind. 2h aus meiner Sicht nicht attraktiv. Der 225xe ist kein Elektroauto, sondern (nur) ein Plug-in-Hybrid!


    Für mich kommt das nicht in Frage, denn ich kaufe kein zusätzliches Kabel für ca. 200€, um unterwegs bei 2 bis 5 Stunden Verweildauer zu teils teuren Konditionen nachzuladen. Das geht viel einfacher während des Fahrens (natürlich mit erhöhtem Spritverbrauch!).


    Wenn Du nur wenig fährst, davon viel Kurzstrecke und nur an der Haushaltssteckdose laden kannst, dann ist der 225xe ideal :thumbsup:

    Genau so nutzte ich meinen :)


    Und wenn ich in den Urlaub fahre, dann nehme ich das normale (beim Fahrzeug mitgelieferte) Ladekabel mit und lade - wenn vor Ort ohne Komplikationen möglich - an einer Haushaltssteckdose im Hotel nach. Und wenn das nicht geht, dann nicht 8o


    Auf längeren Touren lade ich den Akku während der Fahrt auf, um dann (nur) stadtnah wieder rein elektrisch zu fahren. Auch das funktioniert sehr gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Fusspunk ()

  • Fusspunk hat so ziemlich allles schon sehr gut zusammengefasst.


    Zum Thema öffentliches Laden würde ich folgendes sagen:

    Es lohnt sich nicht das einzuplanen, da man auf 2h nur etwas über 30km Reichweite lädt, aber wenn man sowieso irgendwo parken muss wo eine Ladesäule ist, hat man immerhin den Akku wieder voll und die elektrische Reichweit. Ob sich da wirtschaftlich lohnt hängt halt auch viel von den Strom- bzw. Spritpreisen ab. Bei deutschen Spritpreisen und Kosten von 40cent öffentlich nimmt sich das ganze nicht viel.

    Zum öffentlichen Laden ist das Typ2 Kabel nicht im Lieferumfang. Es reicht aber ein 1-phasiges Kabel weil das Auto eh nicht mehr kann und das ist günstiger und leichter. Kriegt man evtl auch mal günstig gebraucht.


    Mit niedriger Ladeleistung wirst keine Probleme haben, wenn ein halbwegs vernünftiges Kabel liegt sind die vollen 10A auch kein Problem. Im Zweifelsfall eine neue gute Steckdose verbauen, falls die alte keinen guten Kontakt hat und warm wird.

  • Danke erstmal für die Antworten. :thumbsup:


    Wie verhält sich das mit dem Aufladen während der Fahrt?


    Bis zu welcher Geschwindigkeit unterstützt der E-Motor den Benziner (beim Überholen hätte ich schon gerne die Kraft der 2 Herzen zur Verfügung)?;)


    Die Höchstgeschwindigkeit von 202 km/h deutet ja darauf hin, dass hier nur noch der Benziner allein am werken ist...(ich erwähne das nur wegen den technischen Verständnisses, für mich ist die VMax völlig irrelevant).


    Ja, und für zuhause laden würden mir die 6 A völlig reichen, mein Auto hat Zeit genug dafür. ;)

  • Aufladen während der Fahrt lässt sich entweder über Fahrmodus Taste "Save Battery" aktieren oder wenn der Ganghebel nach links gedrückt wird (Sport Modus).

    Ersteres ist eher ineffiezent, zweiteres erst Recht aber bietet sich an, wenn man mal länger hinweg volle Leistung will.

    Das Laden über den Motor KANN in Einzelfällen Sinn machen wenn man z.b. weiß dass man Ende einer längeren Fahrt noch in eine City fahren will oder man in einen Stau auf der Autobahn steuert. Die Rechnung geht aber nur auf wenn man genau richtig viel km nachlädt, wenn etwas übrig bleibt, ist der Gesamtverbrauch höher.


    Der E-Motor kann sowohl bis 125km/h komplett selber fahren, als auch unterstützen.


    Es gibt aber neben dem Motor an der Hinterachse auch noch vorne am Benzinmotor den Startergenerator. Der übernimmt nehmen dem Anlassvorgang auch das Nachladen des Akkus und kann den Motor ebenfalls unterstützen. Das Ding hat zwar nur glaub ich um die 10KW Leistung, hilft aber dem Motor sicherlich in Sachen Drehmoment deutlich. Der kann m.W. in allen Geschwindigkeitsbereichen mithelfen.

  • Hallo prati,


    hier kannst Du die Zusammenhänge Verbrennungmotor / Starter-Generator / Elektromotor nochmal im Detail nachlesen:

    Leistungsdaten


    Ich lade unterwegs öfter im Sport Modus nach. Mag sein, dass das weder effizient ist noch ökologisch sinnvoll erscheint,

    aber mir ist wichtig stadtnah (da wo Menschen direkt an der Straße wohnen) rein elektrisch zu fahren. Und da hilft das "Nachladen" sehr.


    Hier ein Beispiel aus meiner Fahrpraxis:

    Gestartet zu Hause mit Akku 90%.

    1.) Rein elektrisch ein paar km bis zur Autobahn

    2.) ab da gings es mit dem Verbrennungsmotor über die A4 bis zum Stadtrand von Köln

    3.) rein elektrisch weiter bis in die Stadtmitte

    4.) danach direkt weiter in den Süden von Köln

    5.) etwas später wieder zurück in die Stadtmitte

    6.) ungeplant (!) noch zur Senfmühle am Schokoladenmuseum => der Akku war ziemlich leer

    7.) Während meine besssere Häfte Senf kaufte, bin ich auf der Rheinuferstraße 2km hin und 2km wieder zurück im Sportmodus

    mit Verbrennungsmotor gefahren um den Akku wieder etwas aufzuladen.

    8.) von der Senfmühle zur Zoobrücke wieder rein elektrisch => der Akku war wieder fast leer

    9.) auf der Stadtautobahn und A4 bis Abfahrt wieder im Sportmodus mit Verbrennungsmotor zum Nachladen

    10.) von der Abfahrt bis nach Hause ein paar km wieder rein elektrisch => der Akku ist fast ganz leer => aufladen an der Steckdose


    Insgesamt bin ich auf dieser Tour fast 27km von 52km rein elektrisch gefahren. Und das im Winter mit Heizung.

    Ohne das Nachladen schafft das mein 225xe (2017) nicht.

  • Fusspunk kann ich nur zustimmen. Wir fahren den XE seit Mai 2017. Geladen wird er mit 6A in der Garage (ohne Wallbox) an der Steckdose. Wärmeprobleme gab es noch nie. Wenn ich den Akku zügig entladen habe, lade ich erst, wenn das Kühlgebläse aus ist. Danach hat der Akku eine bessere Konditionierung und lädt maximal. Fremdgeladen haben ich bisher nur wenn es kostenlos war, wie z.B. bei Aldi, IKEA, OutletCenter oder bei Hotels. Auf Langstrecke wird der XE, wenn der Akku quasi leer ist zum Mild-Hybrid. Das ist doch auch noch einen gute Sache. Ansonsten macht er beim Überholen mit seinen zwei Herzen eine sichere, flinke Figur und im Winter pure Freude.

    Yerfg