Hallo zusammen,
es ist ruhig geworden mit mir hier im Forum, der 225xe brachte mich zuverlässig von A nach B, die Zeit der Entdeckungen war vorbei, der Genuss konnte starten. Zeit für ein Fazit, bevor das im neuen Jahr vielleicht wieder untergeht.
Mein 225xe (EZ 02/2017, erstes Modell, kleine Batterie) ist im 4. Jahr, 33Tkm gesamte Fahrleistung, davon 21.000 elektrisch (laut CD Webseite). Neben dem Kennenlernen eines Plug-in-Hybrid sollte mich der Wagen möglichst oft elektrisch zur Arbeit und wieder zurückbringen (16km einfach) - und das funktioniert bis heute sehr gut. Der SoC liegt immer noch bei 5.6kWh, ich lade fast ausschließlich mit mittlerer Einstellung (9A), die Reichweite wird im Sommer immer noch mit bis zu 37km angezeigt und ich schaffe die 32km beim Pendeln den Sommer und auch im Großteil der Übergangszeit (Frühjahr/Herbst) rein elektrisch. Die 10Tkm mit Verbrenner sind eigentlich nur Reisen außerhalb Münchens geschuldet. Ich lade zu Hause und teilweise in der Arbeit, wenn ein Platz frei ist. Kommerzielle Angebote teste ich nur sehr selten.
Der Wagen war durchgehend sehr zuverlässig. Reparaturen waren ein defekter Tankdrucksensor (nach 1 Jahr defekt, nach 2 Jahren auf Kulanz ausgetauscht) und nach 3 Jahren eine defekte Beifahrer-Sitzerkennung - ebenfalls auf Kulanz. Wie an anderer Stelle beschrieben ist mir im ersten Winter ein Audi mit Winterreifen hinten aufgefahren; meine Michelin Ganzjahresreifen hatten auf Glatteis besser gebremst! Aber die Reifen sind nach den 33Tkm doch schon knapp unter 4mm Profil und leicht porös. Entweder fahre ich doch nicht so ganz schonend (trotz Elektro), oder die angegebenen Verschleißwerte sind doch nicht so gut.
Das Fahren ist nach wie vor eine große Freude, ich hantiere fast immer virtuos mit den 9 Fahrstufen (Sport/Comfort/Eco Pro in Kombination mit Auto/MaxeDrive/SaveBatt). Sport ist sehr effizient auch zum Zwischen-Aufladen in der Stadt und man kann mal die 3 Motoren fordern, wenn man sowieso schon Benzin verbraucht. Sonst fast nur EcoPro und MaxeDrive, bei Wechsel auf außerorts sofort auf Comfort. Klimaanlage verwende ich sparsam, aber doch, wenn es richtig heiß ist. Die Klimaanlage ist auch nicht DER Verbraucher, ich schaffe auch den Weg zur Arbeit zurück mit Klima an (also 16km ohne + 16km mit Klima). "Tödlich" ist nur die elektrische Heizung, in der kälteren Jahreszeit muss da konsequent die Lüftung ausgeschaltet werden; hier fehlt der "Heizung-aus-Schalter" wie für die Klimaanlage. Wenn das Wetter ganz kalt wird, geht es aber nicht mehr ohne Heizung (beschlagene Scheiben geht gar nicht), mit den rund doppelten Stromkosten ist es dann auch egal, ob man mit Benzin oder der Batterie fährt.
Gesamtkosten erfasse ich nicht (sonst müsste ich wahrscheinlich gleich ÖPNV fahren). Mein privater Stromverbrauch ging deutlich nach oben, der Besuch bei Tankstellen ist umso seltener. Geringster Verbrauch laut BC war 11,4kWh/100km (Innenstadt München mit grüner Welle), normal im Sommer ist um die 14kWh/100km, Maximalwert im Winter ist leicht 25-30kWh/100km. Das lautlose Gleiten im Berufsverkehr und in den Wohngebieten: unbezahlbar!
Am meisten Spaß macht das großartige Zusammenspiel des gesamten Antriebsstrangs: der Wechsel zwischen Elektro und Verbrenner, Bremsen mit Rekuperation, Einsatz des Allradantriebs, und es sind ja sogar zwei Elektromotoren, die unterschiedlich einsetzen, aber die man nie unterschiedlich wahrnimmt. Die Praxistauglichkeit ist hoch, es ist (aus meiner Sicht) keine Fahrsituation unberücksichtigt (ich muss gelegentlich immer noch angehupt werden, wenn ich in Fahrbereitschaft das Fahrzeug abschließen will), mit dem Elektroantrieb habe ich das Fahren ganz neu kennengelernt - gerade auch in Sachen Verbrauchsoptimierung. Dass der Verbrenner alle 14 Tage automatisch startet ist ulkig, auch denke ich, dass die Klimaanlage manchmal aktiviert ist obwohl ausgeschaltet - evtl. zur Kühlung der Batterie? Ein paar Geheimnisse hat der Hybrid noch zu bieten.
Eine gute Wahl war das DAB-Radio, natürlich die Sportsitze und die HK-Lautsprecher (leider völlig überteuert, aber weniger macht einfach keinen Spaß). Größter Fehler war das Weglassen des HUD, größte Pleite ist der Park-Assistent: nicht intuitiv, reagiert nie dann, wenn ich es brauche, ich schaffe selbst heute nur einen von 10 Versuchen erfolgreich zu beenden. Das Navi (kein Pro) ist nicht mehr wirklich modern, Kartenupdates konnten aber bisher zuverlässig eingespielt werden, mal sehen, wie die Kosten dafür in Zukunft aussehen. TÜV wird die nächsten Jahre wahrscheinlich keine Probleme bereiten, ein paar Kratzer und Felgenschäden geben dem Wagen langsam Charakter, die Batterie zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen; Verkauf steht nicht an, ich plane eher, den Wagen meinen Kindern zu überlassen.
Bisher das beste Auto, das ich in 30 Jahren gefahren bin (war aber auch mein bisher teuerster Neuwagen). Nächstes Auto wird zu 90% ein BEV - oder ein Hybrid, wenn mit mind. 100km E-Reichweite
viele Grüße,