Hallo, selbstverständlich gibt es Getriebe, die keinen Ölwechsel benötigen. Ich kenne dies nicht von Auto-, aber von Bootsmotoren. Dort muss man das Getriebeöl nur wechseln, wenn (was geschehen kann) über die Jahre Wasser eingedrungen ist. Sonst eben nicht, auch wenn das Öl sonstwie alt ist.
Der Grund ist simpel: Es gibt einen entscheidenden Unterschied zum Öleinsatz im Motor, für den auch die ganzen Additive gedacht sind. Und der liegt darin, dass das Öl im Motor Verbrennungs- und enormen Abriebprozessen bei großer Hitze ausgesetzt ist. Da sammelt sich Ruß und Metall an, und das Öl enthält Schutzkomponenten, die auf solche Vorgänge abgestimmt sind.
Im Getriebe hingegen reiben sozusagen nur (vergleichsweise) kalte Zahnräder aneinander. Das muss geschmiert werden, mehr nicht. Es gibt normalerweise keinen Ölkreislauf, bei dem auch Ruß und Abrieb transportiert und abgefiltert werden. Das Ganze findet in einer Wanne statt. Vielleicht wäre es ein Gag in einer Werkstatt, einmal einen Azubi zu bitten, herauszufinden, wie man eine Getriebeölpumpe im BMW wechselt.
Schmieren tut Öl aber immer. Rohöl ist Jahrtausende alt, und ob es dreckig oder eng, raffiniert oder gefiltert ist, eines tut jeder Tropfen seit Jahrtausenden: Schmieren.
Auch bei Bootsmotoren ist es so, dass dort sehr viele "Schlaubis" herumrennen, die es besser als jeder Hersteller wissen. Nach meiner jahrzehntelangen Beobachtung ist es aber so, dass diejenigen am meisten von ihrem Motor haben, die sich genau an die jeweils aktuellen Herstellervorgaben halten. Der Hersteller kennt seine Motoren am besten.
Selbstverständlich kann Getriebeöl auch mal nach sehr langer Zeit durch Abrieb so verdreckt sein, dass ein Wechsel Sinn ergeben könnte. Wenn dieser Zeitraum aber länger ist als die aus anderen Gründen angenommene Lebensspanne des Getriebe, kann man auch gleich als Hersteller sagen, dass ein Getriebeölwechsel während der Lebensdauer des Getriebes nicht erforderlich ist.