Kauf gebrauchter 214d / 216d? Empfehlungen?

  • Hallo zusammen in die Runde!


    Nachdem unser 220 d x-drive sich jetzt mehr oder weniger an uns gewöhnt hat, stehen wir vor dem Problem, dass wir ein zusätzliches Auto brauchen. Das Budget liegt dafür bei rund 15.000,-€, somit käme ein 214d AT bzw. 216d AT(die Gebrauchtwagenpreise für Diesel sind ja nicht mehr so toll...) mit einem BJ 2015 (wie unsere 220d) oder 2016 mit rund 30.000 - 50.000 km Laufleistung in die engere Wahl (natürlich nur in der "Holzklasse" - Ausstattung). Meistens dürften das ehemalige Mietkutschen oder Leasingrückläufer sein.


    Jetzt die Fragen an die "Spardiesler" unter Euch:


    - Auf was muss ich beim Kauf achten (v.a. auf motorischer Seite, den Rest kenn ich ja schon ganz gut)?
    - Welche Rückrufe / "Serviceaktionen" etc. hat gegeben und welche sollten schon abgearbeitet sein?
    - Welche wichtigen Ausstattungsdetails fehlen (Euch) in der "Basisversion"?


    Vielen Dank für Eure Unterstützung,
    beste Grüße,
    Tourist

  • Hallo Sparfahrer,


    nachdem ich noch nichts gehört habe, stelle ich meine Frage von oben einfach nochmal - um sie auch gleich noch ein wenig zu erweitern:


    Ich hätte jetzt einen 214er als Diesel im konkreten Angebot und würde gern - bevor ich micht auf Reisen mache, um ihn aus der Nähe zu begutachten - ein Blick in die Service- / Reparaturhistorie des Wunschkandidaten werfen. Hätte jemand von euch die Möglichkeit dazu? Das würde mir die Entscheidung dann doch etwas erleichtern...


    Dank und Gruß in die Runde,


    Tourist


    P.S.: Die Vertraulichkeit der ggf. erhaltenen Informationen ist natürlich selbstverständlich!

  • Das Serienradio wird von BMW leider künstlich eingeschränkt. Nach jedem Start/Stop wird das Radio wieder etwas runtergeregelt. Das nervt sehr, gerade bei klassik, wo man bei leisen langsamen Sätzen mal weiter aufdrehen muss.


    Manchen Menschen störten auch die alten Seriensitze, ich bin mit denen aber immer gut zurecht gekommen. Bitte ausgiebig testen.
    Der 214d ist im städtischen Bereich völlig problemlos und hat ausreichend Leistung bei sehr geringem Verbrauch. Ölverbrauch bis heute nicht wirklich messbar. Man kann ihn wenn man möchte, auch sehr sparsam fahren.
    Allerdings rumpelt er immer beim Starten doch recht deutlich im Innenraum, daran konnte ich mich nie gewöhnen. Im Fahrbetrieb ist er aber sehr sehr leise und kaum hörbar, auch ein Vergleich zum Xe konnte er fast standhalten. Manchmal macht er im Leerlauf noch zusätzlich ganz leichte hörbare und spürbare Vibrationen aus dem Getriebe/Kupplungsbereich. Beim Kaltstart rupft die Kupplung hin und wieder mal, ist aber eher selten und bei warmen Motor ganz weg. Ich denke aber nicht, dass das alles ein Problem ist, sondern einfach nur konstruktionsbedingt.
    Es gab mal ein sehr ominöses und recht verschwiegenes Update der Steuergeräte beim Händler. Keine Ahnung was das war, in der akuten Zeit des Dieselskandals kam es mir jedenfalls sehr komisch vor.
    Bei mir macht es am Radio hinter der Bedienblende jetzt immer wieder sehr laute Geräusche und starke Vibrationen, da ist wohl irgendwas nicht in Ordnung. Da würde ich mal drauf achten.


    Ansonsten habe ich seit der Übergabe Anfang Mär 2016 keine Probleme mit dem Wagen. Manchmal knarzt, vibriert und knistert es schonmal. Das dürfte aber eher ein übergreifendes Problem der Reihe sein. Bremsen sind noch völlig ok. Federung ist beim 214d zu straff bis polternd, für einen Van eher peinlich.


    Also Servicehistorie habe ich leider keine, die steckt ja im Schlüssel, den ich nicht auslesen kann und die Rechnung davon liegt beim Steuerberater. Es gab bisher einen Service mit Ölwechsel nach Standardumpfang, im Februar 2019 ist auch noch mal einer fällig. Da ich aber seinerzeit das Service-Paket hinzugekauft habe, kann ich zu Preisen nichts sagen.

  • Hallo Active,


    vielen Dank für deine umfassende Antwort!


    Ich komme gerade von einer Probefahrt mit einem 214d zurück (der aus verschiedenen Gründen nicht in der engeren Wahl ist). Die wesentliche Erkenntniss: Die 95 PS reichen voll und ganz. Klar, bei 100 km/h im 6.Gang macht er jetzt keine Sprünge, dafür muss man halt runterschalten. Er gleitet aber ganz ruhig und unaufgeregt bei 120 km/h dahin, ohne dass das Motörchen stören würde.
    Wie Du schon beschrieben hast: Beim Start (er stand den Bremsen nach zu urteilen wohl schon etwas länger...) rüttelt und schüttelt er sich kurz, aber nach einem Kilometer läuft er ganz ruhig.
    Das Probefahrzeug war jetzt die absolute "Basisversion", das Fahrzeug in der engeren Wahl hätte wenigstens die "Advantage"-Ausstattung - damit sollte man zurechtkommen.


    Was mich als passionierten Automatikfahrer (der das manuelle Schalten aber wegen des Wohnmobils, das noch regelmäßig zu bewegen ist, noch nicht verlernt hat) aber am meisten irritiert hat, ist die relativ große Kraft, die das Betätigen der Kupplung erfordert, auch die Gänge hatten beim Wechsel doch einen gewissen Widerstand. Ein vorher getesteter Neuwagen (ganz klein, ganz japanisch, ganz billig, trotzdem mit Allradantrieb und 90PS) war da wesentlich widerstandsärmer. Da ich vorher noch nie einen Handschalter aus dem Hause BMW bewegt habe, kann ich nicht beurteilen, wie "normal" das ist. Ich dachte mir nur, dass ich nach der ersten "Staurunde" über den mittleren Ring in München ganz gewiss einen ziemlichen Krampf im (untrainierten) linken Bein bekommen würde.


    Die "Standardsitze" hingegen waren gar kein Problem, auch wenn sich das "Leder-Sport-Gestühl" aus unserem 220er natürlich besser anfühlt. Fehlen würden mir dieser "Luxus" am wenigsten.


    Das Problem mit den lauten Geräuschen aus dem Radio hatte ich im 220er übrigens kürzlich auch, es hat sich aber im Laufe der Fahrt gelegt. Ich vermute mal, dass da ein Lüfter für die Elektronik entweder ein Stückchen Herbstlaub abbekommen hat - oder dass ein Lager den Geist aufgibt (was ich eher fürchte).


    Jetzt warten wir mal die nächsten Tage ab: Entweder wird´s ein gebrauchter 214d, ein Mini-Allrad-Japaner oder ein Billig-Tscheche. Ich werde weiter berichten!


    Viele Grüße und viel Spaß mit deinem Neuen (Du wirst sicher auch berichten, wie der dann läuft) wünscht
    Tourist


    P.S.: Bei der Bitte um einen Blick in die Reparaturhistorie meinte ich den "Wunschkandidaten", von dem ich die VIN hätte. Das sollte nur jemand können, der Zugriff auf einen BMW-Computer hat ;) ...

  • ... denn so einer ist´s jetzt geworden! Ein gutes Jahr ist er alt und hat nicht allzuviele Kilometer auf dem Zähler. Die Ausstattung - mit Licht und Schatten...: Basis-Sitze müssen reichen, dafür kann er selber einparken, wenn ich den richtigen Gang einlege. Und auch den Kofferraumdeckel muss ich von Hand schließen (wie ich das früher wohl geschafft habe?). Die Lichter sind auch nur die ganz normalen Halogenfunzeln, dafür piept er vorne und hinten, wenn´s eng wird.


    Es ist als ein ganz schlichtes Gebrauchs-Fahrzeug (Ex-Behörden-Fzg.), das aber dank der weißen Farbe recht freundlich rüberkomt.


    Eine Frage an die Profis zur VIN-Entschlüsselung habe ich noch: Die letzten 7 Stellen lauten "7A02xxx" . Bedeutet das, dass er nun in München produziert wurde (A) statt in Leipzig (V) oder zählt die 7. Stelle (also die 7 - hierfür finde ich keinen Standort).


    Bei diversen "Entschlüsseungstools" im Netz wird die Nummer zwar erkannt, die angezeigte Ausstattung passt auch - nur der Produktionsstandort wir mir nirgends angezeigt (das geniale bimmer.work - Tool funktioniert leider zur Zeit nicht).


    Wir werden sehen, wie das alles zusammenpasst - entscheidend ist, dass die Sucherei nun ein Ende hat. Wenn das gute Stück hier ist, werde ich mal berichten, wie er sich in täglichen Einsatz benimmt. Bis dann,


    viele Grüße,
    Tourist

  • Hallo zusammen,


    nun wie versprochen also der erste Bericht über unseren Neuzugang. Knapp 1.000 km in der ersten Woche sind abgespult - und das ganz reibungslos. Mit "neuen" Gebrauchtwinterreifen auf Alus (von einem Händler bei Augsburg der gaaaaanz viele davon hat) die noch ab Tag der Abholung weit hinter Ulm bei einer sehr entgegenkommenden Werkstatt quasi im Vorbeifahren umgesteckt wurden, läuft und läuft und läuft er (o.k., der Spruch bezog sich eigentlich auf einen anderen Hersteller...) seitdem ganz ohne Probleme.


    Für einen wenig ambitionierten Automatikfahrer ist die Vielzahl der manuell zu bedienenden Gänge zwar manchmal etwas verwirrend - aber das wird schon noch ^^ .


    Die wesentlichen Unterschiede zu unserem 220d x-d sind dann natürlich durch den "fehlenden" vierten Zylinder zu begründen: Bei mäßiger Fahrt merkt man den kaum, wenn man aber auf der Autobahn bei 130 noch zum Überholen ansetzt, ist das bei 190 PS kein Thema, über das man nachdenken müsste, bei 116 PS aus drei Zylindern eher schon. Ob das ein Nachteil ist? Für mich eigentlich nicht. Und ob man einen Tempomat braucht, der einen einbremst, wenn das vorausfahrende Auto langsamer fährt - darüber kann man auch philosophieren. Selber bremsen geht auch und wirkt vielleicht für nachfolgende Fahrer weniger "nervös". Der "Stauassistent"? Nein, der geht nicht ab. Die meiste Zeit steht man in der Stadt im Stau, da geht der eh nicht. Hier vermisse ich aber die Automatik am ehesten. Und die Standard - Stoff Sitze? Mag sein, dass die auf sehr lange Strecken etwas anstrengend werden, für Fahrten mit ein, zwei oder drei Stunden gehen die allemal. Im Gegensatz zum edlen Leder-Sport-Gestühl im 220er sind sie aber nicht so kalt, wenn man ins durchgefrohrene Auto steigt und die Sitzheizung wird deutlich schneller warm. Die manuelle Sitzverstellung geht letztendlich mindestens genauso schnell, als die mit elektrischen Helferlein, also durchaus ein verzichtbares Detail.


    Als letztes sei noch die Rückfahrkamera erwähnt: Mehr als ein "Nice-to-have" ist die nicht, die normalen Piepser reichen mir vollkommen.


    Der auffälligste Unterschied der beiden: Die Farbe! Der 220er im dezenten "Mineralgraumetallic" heizt sich bei jedem Sonnenstrahl ganz ordentlich auf, der Neue in reinem "Alpinweiß" bleibt da wesentlich kühler und schont damit die Klimaanlage.


    Ein wirklich deutlicher Unterschied wird sich bei zweifelhaftem Umtergrund zeigen. Frontgetrieben kommt man zwar sicher auch über weniger gut befestigte Wege (ja, da muss er mit seinem Fahrer berufsbedingt manchmal hin), bei wirklich "tiefem Gelände" muss dann aber sicher der X-Drive ran, wenn man nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein möchte.


    Sehr angenehm hat sich der Verbrauch entwickelt: Während der 220er gerne mal zwischen 6 und 7 Liter Diesel konsumiert, kam ich bei der ersten Tankfüllung im 216er auf einen (gerechneten) Durchschnittsverbrauch von nur 4,9 Liter. Zusammen mit dem Anschaffungspreis (bei sonst weitgehend identischen Voraussetzungen: gut ein Jahr alt, ca. 18.000 km) der nur etwas mehr als die Hälfte des 220er betrug, wohl eine durchaus ökonomische Entscheidung bei nur ganz marginalen Einschränkungen.


    Ich werde weiter berichten,


    Grüße,
    Tourist


    P.S.: Und wo das A (für München) in der VIN herkommt, weiß ich immer noch nicht...

  • genau so sehr ich es auch.
    Mein Dreizylinder Diesel.... nie über fünf Liter.
    Und war damals auch eine ökonomische Entscheidung.
    Ich wollte mal einen Diesel fahren.
    Nicht bereut. Nur der Wiederverkaufswert ist stark gesunken.
    So gibt es keinen "Neuen" mit AHK und Fahrradträger sondern eine AHK und Fahrradträger für meinen "Alten".


    Gruss
    Roland