Diesel-Thematik

  • Bis März 2017 war ich noch Besitzer eines X3 3.0d, den ich gegen einen 225xe eingetauscht habe. Deshalb interessiert mich die Diesel-Thematik, obschon ich sie nunmehr etwas gelassener verfolgen kann.


    Entwicklung und Aufspielen der trickreichen Software hatte die Hersteller ja auch was gekostet. Heute muss man sich fragen, was denn damals deren Zielsetzung war! Das alleinige Vorgaukeln, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, kann es nicht sein, denn:


    Nun soll plötzlich ein «einfaches» Update schnell spürbare Abgasverbesserungen ermöglichen, und dies erst noch ohne Einbusse bezüglich Verbrauch und Leistung!


    Als Normalbürger stellt man sich deshalb unweigerlich die Frage, wieso denn eine derart einfache und offenbar kostengünstige Software-Lösung nicht von Anfang an möglich gewesen sein soll? Mit ihr hätte man nicht nur vorgegaukelt, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, sondern hätte sie denn auch wirklich erfüllt, und zwar ohne jeglichen Reputations-Schaden und ohne den Zeit- und Kostenaufwand des nunmehr unvermeidlichen Rückrufes! :!:


    Gruss peppino1

  • Diese gesamte Diesel Affäre zeigt doch nur, wie machtlos der Verbraucher und hilflos die Politik in Deutschland und der EU ist.


    VW ging es nur um Absatzzahlen in den USA um Biegen und Brechen. Ohne diese Schummel Software hätten sie keinen Diesel in den USA verkauft bekommen. Mit einer großen Werbekampagne wurde den Verbrauchern das schmutzige Image des Diesels genommen und genau dies wird ein Diesel nie werden.


    Diesel ist sauber


    Weil es so gut funktionierte, hat man es hier auch so gemacht. Die Einstufung nach Euro 5 kostete so nur den Bruchteil einer Hardware Lösung. Diese ganze Betrugsserie hätte den Bundesministerien schon früher auffallen müssen. Obwohl die Anteile der Fahrzeuge mit EUR 5 und 6 immer mehr zunahmen, änderte sich an den NOx Überschreitungen kaum etwas.


    Wenn ich mit meinem BMW 325 i Touring mit 200 km/h auf der Autobahn auf einen SUV Diesel zu fuhr und dieser beschleunigte um mich nicht vorbei zu lassen, hüllte er sich erst einmal in sein "schwarzes Tarnkleid" ein und das auch bei EUR 6 Fahrzeugen. Das dürfte ja eigentlich nicht sein, da diese Fahrzeuge ja nur saubere Abgase in die Umwelt ablassen.


    Das es auch anders geht sehe ich bei dem Citroen Berlingo von meinem Sohn. Gut 35% unter UVP gekauft hat dort sogar der 120 PS Diesel AdBlue mit einem 17 Liter Füllvolumen und SCR-Katalysator. Dort befindet sich der AdBlue Einfüllstutzen neben dem Tankstutzen und er hat Glück, das eine Tankstelle in seiner Nähe auch eine AdBlue Zapfsäule für PKW hat.


    Und der PSA Konzern hat schon im Juli 2016 die Messwerte nach dem neuen Real-Driving-Emissions-Zyklus (RDE) für 30 seiner PKW veröffentlicht. Von den deutschen Herstellern bisher noch niemand.


    Real Verbrauch in der Praxis


    Der VW Caddy hat dagegen nur 9 Liter Füllvolumen und den Stutzen im Motorraum. Bei der unglücklichen Anordnung ist das Einfüllen ohne daneben zu gießen schon ein Glücksspiel. Aber Dank der Motorsteuerung geht man ja dort auch sparsam mit diesem teuren Stoff um. Ein Schelm, der dabei Böses denkt.


    Und diese gesamte Problematik ist schon seit 2014 bekannt:


    Schon seit 2014 bekannt

  • Hallo,
    hier mal ein Bericht aus der Warte von Audi/BMW,
    recht interessant.


    http://www.sueddeutsche.de/wir…eidisch-auf-bmw-1.3610358



    Das sagt der damalige Leiter Antrieb von BMW!
    http://www.sueddeutsche.de/wir…s-nie-ein-thema-1.3612207



    und nun meine Meinung zu dem Gipfel gestern:
    Ein Drama die das wieder spiegelt wie sich die Politik stetig in eine extreme Abhängigkeit zur Autoindustrie manövriert hat, anders lässt sich das nicht mehr erklären.
    Die Bosse verkniffen sich doch das Grinsen, man konnte es aber wenn man die Gabe des Mimik lesens beherrscht sehr deutlich erkennen.
    Das Softwareupdate alleine wird nicht genügen!


    Gruß
    Peter :0027:

    BMW Active Tourer 220i Automat
    Werner – Das muß kesseln!!!

    Einmal editiert, zuletzt von El Cid ()

  • Dem Verbraucher wird doch sogar ganz offenkundig mitgeteilt, dass die Softwarelösung nicht ausreicht. Das Softwareupdate hat nach Tests des ADAC bei VW (die mussten ja schon seit einiger Zeit umrüsten) eine Reduktion um 25% gebracht.


    Wenn man nun bedenkt, dass die Fahrzeuge im Realbetrieb die Grenzwerte um über 500% überschreiten dann werden sie nach dem Update "nur noch" um 375% überschritten, wohlwollend gerechnet, dass der ADAC die 25% auf die schlechten Realbetriebs-Emissionen von 500% über Grenzwert bezogen hat. Die genauen Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf, anders gerechnet wäre es aber noch schlimmer.


    Da wir immer noch einen 318d LCI haben, bin ich von der ganzen Geschichte betroffen.

    318d E90 LCI seit 08/2012 - 225xe seit 08/2017

  • Da wir immer noch einen 318d LCI haben, bin ich von der ganzen Geschichte betroffen.

    Meinen letzten Diesel bin ich mit der Abwrackprämie losgeworden, danach kam auch ein E90, aber als 318i. Die Dieselfahrer sind derzeit wirklich zu bedauern, ich persönlich bin aber davon überzeugt, dass BMW in diesem schmutzigen Spiel noch die besten Karten hat.


    Grundlage: die öffentlichen Aussagen von BMW (zuletzt die Aussagen des Vorstand Duesmann), die zunehmend differenzierte Berichterstattung in den Medien (z.B. SZ) und die weiterhin fehlenden Belege für die Pauschalanklagen bezogen auf BMW, sei es nun Kartelle oder manipulative Abschalteinrichtungen.


    Dass der große Skandal, losgetreten vom Spiegel, langsam im Nichts versickert, ist entweder der großen Verschwörung der bösen Industrie geschuldet oder doch der Faktenarmut. Ich fahre immer noch BMW und will mir meinen wohlüberlegten Kauf nicht grundlos madig machen lassen. Meine Arbeitskollegen mit Fahrzeugen aus dem VW-Konzern sehen das natürlich etwas anders.


    Wenn sich die Hysterie weiter gelegt hat könnte man ja mal damit anfangen sich genau anzuschauen, wer aktuell welche gesetzliche Vorschrift misachtet, wie das wirksam angepasst werden kann und welche sinnvolleren Regeln in der Zukunft angewendet werden sollten. Ich werde aus der aktuellen Sachlage nämlich nicht schlau.


    - mein persönlicher Senf zu diesem Thema -


    vG

  • Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass das ganze von langer Hand geplant wurde. Das Ziel der Bundesregierung von einer Million E-Autos auf den Straßen wird nicht mal ansatzweise erreicht und urplötzlich ist der private Diesel PKW (aber nicht die LKW, Dieselloks und Fahrzeuge im öffentlichen Dienst) ein schlimmer Stinker...


    Die Werte für Schadstoff und Feinstaub in den Innenstädten sind da meiner Meinung nach nur vorgeschoben und auch wenig Realistisch. Dazu empfehle ich mal, die zulässigen Grenzwerte in Innenstädten und die zulässigen Grenzwerte an Arbeitsplätzen zu vergleichen. Die liegen Teilweise um das 200 Fache (!!) auseinander. Wer das ganze dann immer noch ernst nimmt, dem ist nicht mehr zu helfen.

  • unter den ärgsten Luftverschmutzern hast Du noch die derzeit sehr beliebten Kreuzfahrschiffe bzw. den Schiffsverkehr überhaupt vergessen.


    Über den zunehmenden LKW-Schadstoffausstoss wird derzeit sehr wohl überlegt wie dem beizukommen ist.
    Ernst nehmen sollte man das Ganze wohl schon.
    Die Messwerte sind nicht an den Haaren herbeigezogen sondern fakt und belegbar.
    Die Großstädte planen nicht aus Jux und Tollerei trotzdem Fahrverbote auszusprechen.


    So kann man da meiner Meinung nach überhaupt nicht argumentieren,
    das wäre ja fast gleichbedeutend wie "Audi macht gemeinsame Sache mit der Bundesregierung"


    Du stellst jetzt die Personen die der Meinung sind das die Feinstaubdiskussion berechtigt ist so hin als wenn denen "nicht mehr zu helfen ist."
    (das ist keine Diskussionskultur, sorry)


    Ich empfehle zuerst Mal das Ganze Revue passieren lassen durch wen die ganze Dieseldiskussion überhaupt angestossen wurde! AUDI und Amerika!

    BMW Active Tourer 220i Automat
    Werner – Das muß kesseln!!!


  • Dazu empfehle ich mal, die zulässigen Grenzwerte in Innenstädten und die zulässigen Grenzwerte an Arbeitsplätzen zu vergleichen. Die liegen Teilweise um das 200 Fache (!!) auseinander. Wer das ganze dann immer noch ernst nimmt, dem ist nicht mehr zu helfen.

    Ganz so schlimm ist es nicht. Der zulässige MAK-Wert am Arbeitsplatz ist nur 20 mal höher


    MAK-Werte


    Schlimmer ist es, das die gesamte Debatte nur noch die NOx Werte betreffen. Feinstäube werden bisher außen vorgelassen und gerade diese sind für die Lunge gefährlich. Ein Diesel Fahrverbot würde die NOx Werte reduzieren und damit aber nicht wesentlich zur Luftverbesserung beitragen.


    Durch EUR 6 für Benziner sind die Feinstäube dramatisch gestiegen. Nur hat man dies bisher nicht betrachtet. Die neuesten EUR 6 werden dazu führen, das auch Benziner mit Direkteinspritzung einen Partikelfilter benötigen.


    Feinstaub



    Die Politiker sollten sich erst einmal mit Fachleuten (aber nicht von der Automobil Industrie gesponserte) der Lungen- und Atemweg Medizin zusammen setzen, was denn nun zu gesundheitlichen Schäden führt und etwas besonnener an diese Problematik heran gehen.